Was gibt es schöneres, als durch einen nach Harmonie duftenden Rosenbogen in den Bauerngarten einzutreten. Dort erwarten einen, neben der fast täglichen Gartenarbeit, auch noch weitere erfüllende Erlebnisse. Schon im zeitigen Frühjahr, wenn die Mutter Erde nach vollem Leben und Neubeginn riecht, darf man schon, neben dem Zwiebel stupfen, Salat pflanzen und Gelbe Rüben säen, den ersten Schnittlauch ernten. Kaum sind die Eisheiligen (Mitte Mai) vorbei, zieht sich der Garten in wenigen Wochen den Sommerflor über. Der Speiseplan wird nun durch einen Gartenrundgang mit vielfältigen Salaten, Kräuter, Beeren und Gemüsearten täglich neu kreiert. Ein besonderer Höhepunkt des Sommers ist die reiche Vielfalt an Blumen und Kräutern. Aus dieser Pflanzenpracht lassen sich zauberhafte Sträuße, Gebinde und Kränze binden, welche eine Augenweide und Duftvielfalt für den Menschen sind.
Abends im Sommer, nach getaner Arbeit, tut es gut den Sonnenuntergang am Gartenteich zu genießen. In dem gebrochenen Licht halten die Wasserläufer und Libellen ihren Abendtanz und die Seerose schließt ihre Blätter für die Nachtruhe.
Auf die lauen Sommernächte schleichen sich so allmählich die Herbstnebel heran. Die vielen Wintervorräte wie die vielfältigen Kohlarten, gelbe Rüben, rote Bete Sellerie usw., stehen stolz in ihren Beeten und warten bis sie ins Sandbett in den Keller getragen werden. Auch die Kräuter werden nochmals geschnitten um uns Menschen in Form eines wärmenden Tees die Erinnerungen an den Sommer zu wecken.
Wenn nun der November ins Land zieht, denkt der Gärtner so allmählich an den Abschluss des Gartenjahres. Die Erde bekommt noch Mist und Gesteinsmehl um sich in den ruhigen Monaten zu erholen um für das nächste Gartenjahr wieder neue Kräfte zu sammeln.
Der Garten wird von meiner Schwester Marianne Fischer-Machleidt, die mit ihrer Familie auf dem Hof lebt, bearbeitet und gepflegt.